Fantasy-Werkstatt

Werkstatt

Ich werde immer wieder gefragt, brauche ich einen Kurs zum Schreiben? Ich kann diese Frage weder mit Nein, noch mit Ja beantworten. Schreiben und Lesen haben wir alle in der Schule gelernt. Um Geschichten zu schreiben, brauchst du Phantasie. Wenn du eine Idee hast, dann halt sie fest. Schreib etwas dazu. Es gibt Menschen, die einfach drauf los schreiben. Und dann gibt es Menschen, die müssen erst mal einen Rahmen schaffen. Sich notieren, über was sie schreiben wollen, was in der Geschichte passiert. Die Einen sind für mich die Abenteurer. Sie ziehen in ihrer Geschichte los und wissen selbst noch nicht so recht, was dort alles passiert. Die Anderen, das sind die Architekten. Sie ziehen nicht einfach mit ihren Helden los, sie bauen erst mal eine Welt auf. Sie schaffen die Orte, die Figuren und schreiben auch auf, was dem Helden alles passieren soll und wo die Geschichte am Ende steht. Dafür braucht es noch keinen Kurs. Das machen viele Intuitiv.

Als ich mich Ende 2019 mit dem Schreiben befasste, wollte ich mehr über das Handwerk wissen und ich kaufte mir zum Einstieg Romane schreiben und veröffentlich für Dummies. Von diesem Buch kam ich auf Christopher Vogler seine Odyssee. Von Vogler auf Campbell seinen Heros. Ich besuchte die Schreibwerkstatt von Nicole Zaspel und wurde auf den bookerfly Club aufmerksam. Ich selbst merkte, schreiben kann ich. Aber was ist mit dem Texten? Ich lernte, wie ich das, was ich schreibe noch besser schreiben kann. Nicht nur, dass ich lernte übersichtlicher zu plotten, sondern auch Gefühle den Lesern mit zu geben. Emotionen zu wecken, Fehler in Passagen besser zu erkennen und Figuren plastischer werden zu lassen.

Vartan ist mein Held. Er ist ein Dieb. Ich schrieb eine Szene, in der er als Kind ein Collier für seine Mutter klaut. Nicole Zaspel fragte mich in der Werkstatt, warum er das tut? Ich zuckte mit der Schulter, sah sie mit einem hämischen Grinsen an und sagte selbstverliebt: Weil er es kann! Sie schüttelte den Kopf und erzählte mir, dass er dafür ein Motiv haben sollte. Sie empfahl mir ein Interview. So setzte ich mich an den heimischen PC, stellte 2 Gläser zu trinken vor mich und einen Stuhl daneben, auf dem Vartan saß. Ich fing an ihm Fragen zu stellen. Nach 3 Seiten intensiven Fragens hatte ich eine Antwort. Diese Antwort durchzieht sich für mich durch sämtliche Geschichten. Allein die Figur, der Figuralstil ist ein Buch mit 7 Siegeln. Ich weiß nicht, ob ich es mal irgendwann auflöse, warum Vartan das wirklich tat, aber das macht meine Figur rund. Dadurch weiß ich, warum er das macht. Das hätte ich ohne einen Besuch bei einer Werkstatt nie erfahren.

Genauso ist es mit dem Erzählstil oder gar der Heldenreise. Das letztere war weniger ein Kurs für mich, sondern mehr Bücher, aber für mich ist es ohnehin wichtig mich fortzubilden. Wenn ich ein neues Feld erschließe, dann will ich auch etwas darüber wissen. Ich bin Autodidakt. Bevor ich mit einem Thema beginne, will ich auch etwas über das Handwerk wissen und da sind Fortbildungen wichtig. Und jetzt kommt noch mal die Frage vom Anfang: Hast du das Talent, Geschichten emotional zu erzählen, weißt du alles bis aufs kleinste Detail deiner Figuren, dann brauchst du keine Workshops oder Bücher. Willst du aber dein Handwerk erlernen, mehr aus dem machen, was du kannst, dann kommst solltest du dich mit einer Werkstatt, Workshops oder Büchern auseinandersetzen. Es gibt kein unnützes Wissen. Daher sag ich jetzt: Ja, es ist wichtig, als Schriftsteller über den Tellerrand zu schauen.

fliegender Pegasus

In meinen Workshops vermittle ich dir genau das, was du als Fantasy-Autor brauchst. Wie du die Welten gestaltest, deren Figuren, Sprachen und mehr. Ich zeige dir, was eine gute Figur ausmacht, wann dein Leser den Text nicht nur liest, sondern deine Figuren und die Welt um sich herum erlebt. Und wie dein Leser mit nur einen ersten Satz genau weiß, welche Figur jetzt der Perspektivträger ist.

Es geht auch um mehr in meinen Workshops. Ich finde es wichtig, dass sich Menschen miteinander vernetzen. Du bist als Schriftsteller oft allein und das ist nicht immer hilfreich, dadurch bleibst du auch in Texten stecken. In Gruppen kann man sich gegenseitig motivieren. Ich veranstalte Schreibsessions. Du kannst dir einen Schreibbuddy suchen, mit dem du dich austauschst, ihm auch Texte zeigst, die vielleicht noch nicht die Masse lesen sollten. Du wirst immer wieder Reflektion brauchen in dem, was du machst. Sonst bringst du es vielleicht nicht zu einem Ende und das ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, warum du Werkstätten besuchen sollst.